13.11.2015

Arbeiten, Arbeiten, arbeiten WELTMEISTER noch mehr arbeiten



Arbeiten, Arbeiten, arbeiten WELTMEISTER noch mehr arbeiten

So in etwa verliefen die letzten Tage und Wochen :D. Naja ein paar nenneswerte Ausnahmen gab es schon noch von denen ich mal berichten möchte. Wir haben beide ziemlich viel und hart gearbeitet. Das bedeutet für mich früh um 3 Uhr aufstehen, frühstücken und warten, dass mich einer der Bäcker abholt. Dann gehts weiter mit Brot in den Ofen schieben, neues Brot backen, Shop aufräumen, Brote wegschmeißen ( unglaublich, wie viel Zeug einfach weggeworfen wird, was ich locker noch 2-3 Tage essen würde!) und neues Zeug in die Schaufenster  legen.  Im Vergleich zu dem,  was viele andere aus unserer Lodge machen, find ich meinen Job eigentlich echt gut, da ich abwechslungsreiche Arbeit hab, keine Zeit mich zu langweilen und vieeeel Englisch reden kann :D. Am Anfang war es ein wenig kompliziert sich in den Job hereinzuarbeiten, aber nachdem ich erstmal die gefühlt Tausend Brotsorten auswendig gelernt hatte, ging es allmählich. Im Vergleich zu deutschen Bäckereien fällt  auf, dass es hier, angelehnt an Großbritannien wahrscheinlich, viele verschiedene Pies gibt und es nicht reicht einfach nur Donuts, Apfeltaschen oder Milchbrötchen  zu verkaufen, nein hier wird alles noch mit einer dicken Schicht Sahne oder Schokoglasur überzogen. Klingt lecker, aber tatsächlich ist Neuseeland hinter Mexiko und den USA das Land mit den meisten Übergewichtigen. Das wundert mich jetzt auch nicht mehr. Kurz gesagt: Der Job ist echt okay, obwohl es manchmal natürlich nervt den ganzen Tag zu stehen und so früh rauszumüssen, aber man kann ja nicht alles haben. ;) Außerdem hat man so die Nachmittage frei um was zu unternehmen oder einfach nur in der Lodge mit anderen  zu chillen und unserer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen : Kartenspieln. Leider haben uns viele unserer Lodgekumpanen schon verlassen. Nach Manu sind auch noch die Anderen gefahren mit denen wir am Cape waren und noch zwei weitere  aus unserem alten Zimmer, aber man sieht sich ja immer zweimal im Leben.  Altes Zimmer deswegen, weil wir uns entschieden haben möglichst viel Geld zu sparen und deswegen in zwei  kuschelige Zelte gezogen sind. Ich hab in meinem Zelt  wirkich viel Platz und Jack, ein Kanadier der neben mir wohnt, hat mir netterweise eine Decke geschenkt, so dass ich auch relativ bequem liege. Trotzdessen, dass  es hier langsam tatsächlich warm wird, ist es nachts teilweise richtig kalt, aber solange man sich in seinen Schlafsack kuschelt, ist das auch okay.
Mittlerweile ist es auch schon wieder knapp zwei Wochen her ( unglaublich wie schnell die Zeit vergeht!) da fand  das WM Finale im Rugby, was ja wie schonmal gesagt hatte, der Nationalsport Neuseelands ist, zwischen Neuseeland und Australien statt.  Durch die Zeitverschiebung fing das Spiel bei uns schon früh um 5 an, was mich alleridngs nicht daran hinderte mit ein paar Anderen Verrückten in einen Pub nach Kerikeri City zu fahren und zusammne mit den Einheimischen das Spiel zu gucken. Unglaublich aber wahr, ich finde langsam Gefallen an diesem seltsamen Sport. Die Regeln habe ich zwar  immer noch nicht vollständig durchblickt, aber ich glaube das ist auch nicht so wichtig. Es geht eh hauptsächlich darum sooft wie möglich die Gegner umzurennen...oder so ähnlich:D. Die All Blacks haben übrigens auch gewonnen und der ganze Pub ist eskaliert, ziemlich cooler Morgen jedenfalls ;). Da wir  trotzdem noch in der Provinz wohnen, haben wir von Siegesfeier etc. eher wenig  mitbekommen.
Wir arbeiten meistens 5-6 Tage jede Woche und haben einen Day-off. Leider hab ich meinen Day off meistens mitten in der Woche, wo sonst niemand frei hat, aber ein paar Ausflüge konnt ich trotzdem machen. Am Labour Day zum Beispiel war ich nochmal mit Alex, Sophia und Lea am Matauri Bay. Diesmal sind wir aber noch ein Stückchen weiter gelaufen und standen plötzlich in einer traumhaften Bucht mit kristallklarem, türkisblauen Wasser und vielen Steinen und Muscheln. Da konnten wir es uns nicht nehmen lassen, das Badezeug anzuziehen und ins Wasser zu springen. Um den ganzen Tag noch abzurunden statteten uns noch ein ganzes Heer von Delphinen Besuch in der Bucht ab, die teilweise komplett aus dem Wasser rausgesprungen sind. Das mal live zu sehen war schon echt beeindruckend.
Die letzten 3 Tage habe ich dann  versucht an die Rainbow Falls zu gelangen. Am Dienstag war  ich schon halb auf dem Weg, da hat mir mein Chef plötzlich geschrieben, ob ich nicht doch bitte vielleicht arbeiten will, da konnte ich dann nicht nein sagen. Gestern hatte ich ebenfalls mein Zeug schon gepackt, da ich nicht arbeiten musste, und wollte den Shuttle in die Stadt nehmen, da kam Jack an und hat mich gefragt, ob ich nicht mit ihm surfen kommen will. Und ganz ehrlich, da kann man ja auch nicht nein sagen :D.
Also Badezeug zusammengepackt, ins Auto gestiegen und an den Ninety Miles Beach gefahren. Genauergesagt an den Shipwreck Bay. Das ist anscheinend ein ziemlich bekannter Surfspot hier und unglaublich schön dazu. Der Name täuscht allerdings ein bisschen, denn an dem Strand findet man keine Wracks, sondenr nur einen Pfeiler, der aus dem Sand ragt. Angeblich gehört er zu einem Schiff, dass darunter im Sand liegt, aber keine Ahnung ob das stimmt. Jedenfalls hab ich mir ein Board und einen Neoprenanzug ausgeliehen, „Scheiß auf Surfschule!“ gedacht und ab ins Wasser. Was soll ich sagen, nachdem Jack mir ein paar Grundlagen gezeigt hatte, war es einfach nur mega geil. Da gibts keine anderen Worte für, denn sobald man mal eine Welle gefühlt hat und sie einige Meter Richtiung weißen Sandstrand und zerklüftete Felsen ‚geritten‘ ist, fühlt man sich schon ziemlich gut :D. Auch wenn das mit dem Stehen noch nicht ganz so gut geklappt hat, aber das kann ja noch werden.  Das  Wichtigste war, dass er mir die Eskimo Rolle auf dem Board beigebracht hat, die essenziell war, denn die Wellen waren mit c.a. 3 m schon ordentlich hoch für Anfänger wie mich. Vor allem aber lernt man auch Respekt vor dem Wasser zu bekommen, denn egal was man tut, das Wasser ist stärker und Wellen verdammt unbarmherzig, wenn man versucht ‚gegen sie zu kämpfen‘ anstatt mit ihnen. Nach ca 3 Stunden mit ein paar Pausen und mehreren Spotwechseln war ich deswegen auch  so fertig, dass ich froh war noch aus dem Wasser zu kommen...gefühlt.:D. Der Tag war jedenfalls sehr ereignisreich und wahrscheinlich auch einer der aufregensten  in Neuseeland bis jetzt. 
Heute hab ich es dann tatsächlich geschafft zu den Rainbow Falls zu gelangen. Der Weg  zu den Falls begann am Stone House, dem ältesten Steinhaus Neuseelands, das am idylischen Kerikeri Basin gelegen ist. Von dort aus führte ein schöner Wanderweg an einem Fluss entlang. Links und rechts vom Weg waren Wälder bestehend aus vielen verschiedenen Farnen, Palmen und Urwaldähnlichen Sträuchern. Nach circa einer Stunde Fußmarsch erreichte ich dann die Rainbow Falls. Die Rainbow Falls sind ein Wasserfall über einen Steinabhang, der an den Seiten mit Moos und Wald besäumt ist. Wenn das Licht günstig fällt kann man dann überall kleine Regenbogen sehen – von oben zumindest. Alles in Allem hat sich der Ausflug sehr gelohnt, denn sowohl der  Track zu den Falls als auch die Falls an sich sind richtig schön.
Morgen gehts dann, nach zwei  sehr ereignisreichen Tagen, weiter mit früh aufstehen und arbeiten.

Lassts euch gutgehen, bis demnächst! :)
Kerikeri river Track

Shipwreck Bay
Mein neues Zuhause
Jacks Karre *-*
Stonehouse
Matauri Bay 2.0
Rainbow falls