22.04.2016

Des Fiordlands erster Teil



Der letzte große Abschnitt meiner Reise sollte in den Südwesten der Südinsel gehen, da das der einzige Teil war, den ich bis jetzt noch nicht bereist habe. Hier erstrecken sich über hunderte Kilometer die Ausläufer der Southern Alps gepaart mit den Bergen des Fjordlands und ergeben zusammen ein beeindruckendes Bild.  Man könnte schon sagen, dass ich mir den Teil praktisch für das Ende  ‚aufgehoben‘ habe, denn es waren vor allem die Bilder aus dem Fiordland, die mich dazu bewegt haben nach Neuseeland zu kommen.  Da diese Gegend nicht sehr zugänglich ist und schon gar nicht mit Auto oder Bus, beschloss ich einen weiteren Great Walk zu laufen – den Kepler Track. Dieser beginnt in einem kleinen Städtchen namens Te Anau am Fuß von unzähligen Bergen und einem netten See.
Die Wanderung ist für 4 Tage ausgeschrieben und so rüstete ich mich mit genug Nudeln, Müsli und Schokolade aus und begann den ersten Abschnitt zu laufen.  Der Weg führte am See entlang und stieg dann relativ ploötzlich, steil auf 1300 m an. Der Weg war zugegebnermaßen sehr mühselig, aber erstmal oberhalb der Baumgrenze angekommen, wurde man mit einer super Aussicht belohnt. Die erste Hütte, Luxmore Hut, lag etwas geschützt mitten auf dem Berg mit Ausblick auf die Berge auf der gegenüberliegenden Seite sowie auf den South Fjord, welcher sich am Fuß entlang ins Innland schlängelte – eine bessere Aussicht kann man nicht haben ! Allerdings zahlt man dafür auch seinen Preis, und da rede ich nicht von Geld – der Track ist definitiv das Geld wert – sondern von der Temperatur. Der Sommer ist nun entgültig zuende und die sowieso schon launsichen Temperaturen in Neuseeland dachten, dass es vielleicht ganz lustig wär, bis in Minusgrade zu fallen. Naja however, der nächste Tag war jedenfalls noch spektakulärer..vielleicht das beste was ich in Neuseeland bis jetzt gemacht habe. 6 h Wanderung waren ausgeschrieben zur nächsten Hütte – Ich brauchte vielleicht 8, da ich ständig stehen bleiben musste, um mich umzuschauen und den Ausblick auf Fjorde und Berge zu genießen. Leider kann man solche Momente nicht einfangen. Mit der Kamera sieht man zwar den Ausblick, aber tatsächlich da oben zu stehen, den Wind zu spüren, die frische Luft zu riechen..das ist einfach etwas ganz anderes. ;) Die nächste Hütte lag wieder utnerhalb der Baumgrenze im Wald. Aus Kostengründe lief ich die letzten 2 Tage an einem. Dabei führte der Weg durch einen Märchen-Regen-Urwald, der komplett grün war. Alles. Baumstämme, Blätter, Bäume, Äste- alles grün! Kommt daher, dass Fiordland die regenreichste Gegend Neuseelands ist, da hatte ich mit dem Wetter echt Glück gehabt!
Wieder in Te Anau angekommen brauchte ich erstmal einen Zero-Day, um zu entspannen und ein bisschen zu organisieren. Zu meiner großen Freude bekam ich dann schon am Abend Besuch von Silvia und Robin, mit denen ich am nächsten Tag zusammen wieterfahren wollte. Es gab natürlich seeeehr viel zu berichten und erzählen, so dass wir den ganzen Abend nutzten um Neuigkeiten auszutauschen.
Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen zusammen um uns auf den Weg zum Milford Sound zu machen. Der Milford Sound ist sozusagen das Highlight des Fiordlands. Von Te Anau führt eine 230 km lange Strecke zum Sound, die als eine der ‚schönsten Autostrecken der Welt‘ gepriesen wird. Und tatsächlich ist die Strecke beeidnruckend. Was zuerst mit flachen Graslandschaften und Spiegelseen anfängt,entwickelt sich langsam zu einer schmalen Straße, die sich zwischen Gletschern, Regenwald, Wasserfällen und  1500 m hohen Bergen entlangwindet. Sie endet dann am Milford Sound, der zugegebenermaßen ziemlich touristisch ist, aber trotzdem wunderschön.  Vom Parkplatz aus, kann man ein wenig in den Milford Sound hineingucken und sieht vor allem das Merkmal des Sound, den Mitre Peak. Ein 1700 m hoher Felsen, der majestätisch direkt aus dem Wasser herausragt und sich an schönen Tagen im Fjord spiegelt. Schöne Tage gibts hier wenig, allein 250 Tage im Jahr regnet es hier sehr stark, alle anderen regnet es eigentlich auch :D. Wir hatten jednefalls mehr Glück als Verstand, denn unglaublicherweise schien Sonne. Ich entschied mich dazu noch eine Cruise durch den Milford Sound zu machen, da der Fjord ja um einiges länger ist, als bloß das Stückchen was man vom Parkplatz aus sieht. Die Cruise war ebenfalls wahnsinn. Ein Natureguide erklärte viel über die Tiere, die im  und am Fjord leben ( unter anderem Pinguine! ;) ), wir dusxchten wortwörtlich unter den 150 m hohen Wasserfällen und hielten an Steinwänden an, die neben uns über 1500 m in die höhe ragten. Ziemlich schwer zu beschreiben, es ist halt einfach sehr beeindruckend!  Meinen Beschreibungen zu Folge, könnte man meine,n ich steh in Norwegen und nicht in Neuseeland, das hab ich am Anfang auch gedacht, aber  netterweise erinnern einen immerwieder  Palmen daran, dass man sich definitv nicht in Europa befindet.
Soo jetzt bin ich erstmal fertig, könnte noch ein bisschen weiter schwärmen und erzählen, aber für heute lass ich es gut sein. Ich komme definitv nochmal zurück ins Fjordland, um einen weiteren Great Walk zu laufen, aber jetzt geht es erstmal von einsamer Natur in die Partyhochburg Queenstown! 

 Cheers,
Nina 
Lake Te Anau - es wird langsam Herbst !
Weg zur Luxmore Hut
Luxmore Hut - nette Lage ;)
Es grünt so grüüün
witzig!
Gletscher neben der Milford Road
Palme & Mitre Peak
Milford Sound
Weil er so schön ist nochmal : Mitre Peak

19.04.2016

Ostküste & Süden



Was, schon wieder ein neuer Blogeintrag? Ja! Nachdem ich in Akaroa so fleißig gewwoft und gearbeitet habe,  hatte ich beschlossen meine restliche Zeit in Neuseeland voll auszunutzen um die einzigartige Landschaft in vollen Zügen zu genießen. Und wie geht das am besten? Na klar : mit guter Gesellschaft! Deshalb beschlossen Alex und ich, nachdem wir wieder in Christchurch angekommen waren ( wohlbemerkt im strömenden Regen...), zusammen die Ostküste  und das Southland zu bereisen. Unser erster Zwischenstopp war Oamaru. Das liegt zwischen Christchurch und Dunedin und ist eigentlich recht unspektakulär, aber immerhin gibt es hier  kleine Pinguinkolonien.  Unsere Hostelmutter gab uns einen guten Tipp, wo wir welche finden können und so machten wir uns, zusammen  mit noch zwei anderen,  zur Abenddämmerung auf die Suche nach den süßen Vögeln. Zuerst schien der Ausflug wenig erfolgreich zu sein ( mal davon abgesehen, dass der Sternenhimmel war wieder unglaublich war – Ich kann es nur immer wieder betonen! ), aber dann watschelten doch noch ein paar kleine Pinguine über den Steg und posten im Taschenlampenlicht für uns. 
Nächster Stop: Dunedin! Dunedin gilt in Neuseeland als die Studentenhochburg, denn hier steht die älteste und beste Universität Neuseelands, die University of Otago. Demtsprechend war auch viel los in der Stadt, die mit immerhin 130.00 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Südinsel ist. Insgesamt 3 Nächte verbrachten wir damit durch die Stadt zu laufen, die übrigens noch hügeliger als Auckland ist! Dabei sahen wir die steilste Straße der Welt, die Universität & Campus, den Bahnhof und die Cadbury Chocolate Factory. Außerdem hat Alex auch surfen gelernt in Neuseeland, weswegen wir einen schönen Vormittag nutzen, um am St. Clairs Beach ein paar Wellen zu reiten.
In den nachfolgenden Tagen war der Plan, durch die Catlins bis nach Invercargill zu trampen. Ist nicht ganz leicht, da die Catlins ein Küstenabschnitt im Südwesten sind, und der eigentliche Highway nach Invercargill durch das Innland führt, aber egal : Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Und gewonnen haben wir definitiv, da wir es geschafft haben, ohne zu verzweifeln,  überall hinzukommen und spektakuläre Küsten zu sehen.
Das erste Highlight war der Nuggetpoint. Ein Leuchtturm auf einer Klippeähnlich, der Cape Reinga recht ähnlich sieht und mindestens genauso schön ist. Zum Leuchtturm führte ein schmaler Weg auf einer Art Sattel entlang, von welchem man aus nach links und rechts auf den weiten Ozean gucken konnte. Um den Leuchtturm herum, lagen sehr viele, kleine Felsen im Wasser, auf denen sich Vögel ud teilweise Robben sonnten. Alles in allem ein sehr guter Platz zum Mittag essen. Danach ging es weiter in einen mini Ort, dessen Namen ich leider vergessen habe, in ein Hostel, welches eigentlich eher eine Wohnung war. Der Besitzer war wahnsinig freundlich und fuhr uns am Vorabend noch zu einem Strand mit Seelöwen bevor wir dann todmüde ins Bett fielen.Außerdem gab er uns noch ein paar Tipps, was wir uns unbedingt anschauen sollten. Und so fuhren wir dann zu einem kleinen Erfinder namens ‚Lost Gypsy‘ zu den McLean Falls und als wir schon froh waren, endlich nach Invercargill zu kommen, fragten uns die zwei Australier, die uns gerade mitnahmen, ob wir nicht noch mit zum Slope Point kommen wöllten. Das war eine ewig lange Schotterstraße ins gefühlte Niemandsland, aber der Slope Point an sich war natürlich unglaublich schön. Und außerdem der südlichste Punkt des neuseeländischen Festlands – wussten wir nicht, aber gut, deswegen liebe ich hitchhiken :D
Letztendlich schafften wir es dann, nach einigen sehr ereignisreichen Tagen, in Invercargill anzukommen. Das ist übrigens die südlichste Stadt auf dem Festland, aber zu sehen gibts da eigentlich fast nix. Deswegen waren wir nur schnell einkaufen und haben gleich am nächsten Morgen eine Fähre nach Stewart Island genommen. Kleiner Tipp am Rande : Wer sich Geld für ne Achterbahn sparen will, kann mal die Fährüberfahrt  nach Stewart island machen – da guckt man gut eine Stunde Rettungswesten an und fragt sich, ob man es schnell genug schafft die anzuziehen, bevor das Boot entgültig kentert, aber hey wir haben es ja überlebt :D
Stewart Island ist bekannt dafür, die Insel zu sein, wo man die größten Chancen hat frei lebende Kiwis zu sehen. Leider sind die blöden Viehcher nachtaktiv und trotz unserer nächtlichen Streifzüge durch den dunklen Wald haben wir leider keinen Kiwi gesehen. Aber Stewart Island ist trotzdem eine wunderschöne Insel mit größtenteils völlig unberührter Natur. Ein perfekter Platz um seine Seele baumeln zu lassen und nach dem doch relativ anstrengenden Reisen zu entspannen.
Letzte Nacht haben wir nocheinmal in Invercargill geschlafen, bevor sich heute unsere Wege wieder trennen, da Alex noch ein bisschen mehr Zeit hat hier in Neuseeland und ich mich nun dem letzten, großen Abschnitt meiner Reise widme.
Ciao,
Nina :)
Moeraki Boulders - irgendwelche besonderen Steine :D
surfeeeeen :)
Schokolade :P
Nugget Point
Nuggets?
Catlins
Kleinkünstler...oder so :D
mal ein Beispiel aus seiner Gallerie
Stewart Island
Slope Point!
 

12.04.2016

Sommer, Sonne, Sonnenschein



...So schön kann das Leben sein!
So, jetzt schließt einmal die Augen, stellt euch wunderschönes, kristallklares Wasser vor,  angenehme 30 Grad, Kokospalmen, die euch Schatten spenden, damit es nicht zu heiß wird und einen aufgeweckten Einheimischen mit Gitarre, der ein Begrüßungslied singt : Bula Fiji!
So haben wir uns Fiji, den Südseetraum eines jeden, jedenfalls vorgestellt. Als wir am späten Abend auf dem Flughafen in Nadi landeten, wurden diese Vorstellungen allerdings  ganz schnell, von dem nicht aufhören wollenden Regen, weggewaschen. Das verunsicherte uns zugegebenermaßen schon ein bisschen, aber wir dachten, wenn wir erstmal ins Bett gehen und morgen aufwachen wird alles gut. Pustekuchen, regnet immer noch! Aber bei Tageslicht konnten wir zumindest einen Blick auf unsere Umgebung werfen. Unster Hostel lag direkt am Meer , inmitten von vielen, hohen Palmen und vielen, naja Bruchbuden. Die Fijianer sind trotz des Tourismus definitiv kein reiches Land, aber wie sooft : Je ärmer die Menschen, desto freundlicher! Wir packten schnell unsere Sachen zusammen und verließen noch am Vormittag die regnerische Hauptinsel und fuhren mit einem kleinen Boot quer durch die See zu unserem ersten Ziel : Mana Island. Wenn man eine Woche auf Fiji Zeit hat, guckt man sich lieber die Paradiesinselchen an, als die massiven Hauptinsel, dachten wir. Und siehe da, es hatte aufgehört zu regnen, die Sonne lugte hervor und wir hatten einen wunderschönene Strand direkt vrom Hostel. Schnell in die Badesachen geschlüpft und ab ins Wasser! Schwer zu sagen was wärmer war – das Wasser oder draußen, aber egal. Die nächsten 3 Tage taten wir genau das, was ich oben beschrieben hab : im Schatten der Palmen liegen, den Gitarrenliedern der Einheimischen lauschen und baden gehen. Abends gingen wir immer in unser Hosteleigenes Resturant essen, da es natürlich auf kleinen Inseln kein Supermarkt gibt und die Hostels auch keine Kochmöglichkeit bieten, aber so konnte man wenigstens landestypische Gerichte ausprobieren.
Nach unseren 3 Nächten auf Mana island, nahmen wir die Fähre hoch zu den Yasawa Islands. Hier auf, Mantaray island wollte wir weitere 2 Nächte verbringen, bevor es zurück zur Hauptinsel ging. Mantaray island liegt c.a. 2 ½ h Bootsfahrt nördlich von Mana island und die Landschaft sieht schon anders aus, da oben. Es gibt erstaunlich hohe Berge und Felsen und die Sandstrände sind nicht mehr ganz so weiß und fein, dafür hatten wir aber ein traumhaftes Korallenriff direkt vor unseren Füßen. Logischerweise sind wir dort sehr viel geschwommen und geschnorchelt und haben...in der Sonne gelegen :D.
Jo, und dann gings wieder zurück zur Hauptinsel und ab ‚nach Hause‘ nach Neuseeland. Hier hab ich noch insgesammt 6 Wochen. Klingt verdammt wenig und die Zeit rennt, gefühlt.
Bye!
Denkt mal drüber nach :D
und dann esst: frittierte Bananen mit Vanilleeis *-*