09.04.2016

Von Kühen, Käse und Erdbeben



Soo, nun ist es  mal wieder soweit. Weitere 6 Wochen sind vergangen und es ist natürlich eine ganze  Menge passiert über die ich gerne berichten möchte!  Nachdem ich Arthurs Pass Nationalpark verlassen hatte, wartete ich keine 2 Minuten bis mich jemand den restlichen Weg nach Christchurch mitnehmen konnte. 2 ½ h Autofahrt – und die können sich definitiv sehen lassen. Die Straße führte durch eine wunderschöne, alpine Landschaft mit zahlreichen Bergen, die auch im Sommer schneebdeckt sind, sowie Bergseen und Wälder. Gegen Ende hin erreichten wir auch zahlreiche Skigebiete, allerdings geht hier die Skisaison erst im Juli los . In Christchurch angekommen brauchte ich ersteinmal ein Hostel mit Dusche und Waschmaschine, nach vielen Tagen wandern und freedom camping. Außerdem entschloss ich mich dazu,  eine Free Guided Citytour mitzulaufen, da ich mit diesen Touren schon gute Erfahrungen gemacht habe und Christchurch definitv eine Stadt ist, dessen Geschichte man sich anhören sollte. Das City Center Christchurchs könnte man öberflächlich betrachtet in einem, einzigen Wort beschreiben :  Baustelle. Tatsächlich stehen in allen Himmelsrichtungen Baukräne, Gerüste, halb eingefallene Häuser und mitten drin natürlich die eingestürzte Christ Church als Überbleibsel  des verheerenden Erdbebens 2011, welches 70 Prozent des Stadtzentrums zerstörte. So gibt es zB nur sehr wenige Häuser im Zentrum, dafür aber Unmengen von Containern. Alle Banken, Klamottengeschäfte, Bücherläden usw. sind in mobilen Containern inmitten der bunten Containermall zu finden und auch sonst vesuchen die Bewohner das Erdbeben mit Humor zu nehmen ( insofern das möglich ist..) und so gestalten zahlreiche, kunstvolle Graffiti, moderne Kunstwerke und öffentliche Spiele das Stadtbild. Meiner Meinung nach hat Christchurch seinen eigenen, besondern Charme und ist allemal einen Besuch wert.  ( Auch wenn es hier immer noch öfters Erdbeben gibt, dessen Zeuge ich insgesamt 3 mal geworden bin! )
Am nächsten Morgen gings für mich dann aber schon gleich weiter nach Duvauchelle, ein kleines Dörfchenchenchen auf der malerischen Banks Peninsular. Hier hatte ich eine Gastfamilie mit einer Kuhfarm gefunden, bei der ich sozusagen mal wieder entspannen wollte, was ordentliches essen und ein paar Dinge mit gutem Internet regeln. Daraus ist leider nix geworden, denn entspannen ist schwierig, wenn man auf 4 kleine Kinder aufpassen  muss und gut essen ebenso, da ich nun herausgefunden habe, dass Farmer nichts lieber essen als Fleisch: und das morgens, mittags und abends. ;D Aber ich lebte mich dort schnell ein und gewöhnte mich an meine Aufgaben, die so ziemlich alles beinhalteten, was man sich vorstellen kann. Von Essen & Abwasch machen, Kinder betreuen, Wäsche waschen, Bad putzen über Zäune und Abwasserkanäle bauen bis hin zum Kühe melken war alles dabei. Auf der einen Seite gut, da es viel Abwechslung in die Arbeit brachte, auf der anderen Seite hab ich ziemlich schnell gemerkt, dass die Gastfamilie permanent Stress hatte, um die Farm am laufen zu halten und nebenbei die Kinder zu bespaßen, so dass ich eher wie ein Hilfsarbeiter behandelt wurde, als wie ein Familienmitglied (wie das noch bei Judith und Martin am Anfang der Falle gewesen war ). Aber gut, damit hatte ich eigentlich kein Problem, zumal Hamish, mein Gastvater, mir nach 2 Wochen einen Job in der nahegelegenen Cheese factory anbot, in welcher ich parallel noch arbeiten konnte, um noch ein bisschen Geld zum Reisen zu verdienen. Und ehe ich michs versah, waren plötzlich 6 Wochen vorbei.  Neben dem Farmjob und der Cheese Factory Arbeit blieb kaum noch Zeit für sonstige Aktivitäten, aber ab und zu schaffte ich es ein paar Ausflüge zu machen z.B. auf einen Hügel in der Nähe mit unglaublichem Ausblick, in eine andere Bay, in der kleine blue penguins herumwatschelten,Kayak fahren sowie nach Akaroa und öfters auch nach Christchurch, da dort der Großteil der Verwandten meiner Gastfamilie lebt und ich desöfteren zu diversen Grill und Dinnerpartys von Oma, Onkel und Cousinen mitgeschleppt wurde :D Grob zusammengefasst waren die 6 Wochen  sicherlich kein Urlaub, aber ich bin trotzdem froh, mal für eine längere Zeit auf einer echten, neuseeländischen Farm verbracht zu haben, um einen authentischen Eindruck zu bekommen, wie das Familienleben und der Alltag hier so abläuft und was es für Gemeinsamkeiten und Unterschiede  zu zuhause gibt.
Mittlerweile bin ich wieder in Christchurch angekommen und hab mich mit Alex getroffen, die ebenfalls ein Jahr Work & Travel in Neuseeland macht. Jetzt wollen wir es uns allerdings erstmal gut gehen lassen, ein bisschen entspannen vom anstrengenden backpacken :D  und eine Woche in den Urlaub fliegen!
Bis Bald!
Nina
:)

P.S. Da ich den Blogeintrag schon ende März geschrieben hatte, ist unser kleiner Urlaub leider schon vorbei - da könnt ihr ja mal auf Alex Blog vorbeischauen um ein paar Bilder zu sehen! 

Holy shit :D
Langeweile beim Kuhstall putzen :D
Die Pinguinbucht

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen