17.12.2015

The Coromandel Peninsular



Seit wir aus Auckland raus sind geht mir das Lied „Heute hier morgen dort“ nicht mehr aus dem Kopf, denn tatsächlich bleibt man auf Reisen selten länger als ein bis zwei Nächte am gleichen Ort. Man lernt ständig neue Menschen kennen und muss sich am nächsten Tag auch schon wieder von ihnen verabschieden. Wir sind in der vergangenen Woche einmal fast komplett an der Küste der Halbinsel Coromandel entlang gereist und haben die unterschiedliche, atemberaubende Landschaft gesehen, welche noch weitgehend vom Menschen verschont gelassen wurde, sowie kleine Städtchen und Touri-Orte.
Unser erster Stopp nach Auckland war Kaiau – ein unscheinbares Dörfchen mit einem Muschel/Steinstrand an dem wir kostenlos zelten durften sowie ein bekannter Takeaway Shop mit leckeren Fish‘nChips. Die Fahrt dahin verlief weitgehend unaufgregend, wir mussten zwar ein paar Fußmärsche mit unseren nicht ganz leichten Backpacks einlegen, aber letztendlich hat uns ein Kiwi den netten Platz am Strand gezeigt, wo es Toiletten gab und wildcampen erlaubt war. Am nächsten Morgen gings weiter Richtung Thames. Thames ist ein größerer Ort am Fuße der Coromandel Halbinsel und liegt ebenfalls am Wasser. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist beträgt hier zwar nur 2m, allerdings ist das Becken dort nicht tief gewesen, so dass fast alles Wasser verschwunden war als wir in Thames angekommen sind.Die Stadt an sich war ganz nett und es gab einen kleinen Wanderweg an der Küste entlang durch Mangroven und Pohutukawa Bäume. Der Pohutukawabaum wird auch als ‚Weihnachtsbaum Neuseelands‘ bezeichnet, weil er nur zur Weihnachtszeit blüht. Glücklicherweise haben wir uns gerade die Weihnachtszeit ausgesucht um nach Coromandel zu reisen, denn diese Bäume mit ihren knallroten Blüten sehen schon beeindruckend aus. Am gleichen Tag noch verschlug es uns noch nach Coromandeltown, die so circa auf halber Höhe der Halbinsel liegt. Die Straße dorthin war ziemlich abenteuerlich, denn sie führt direkt an der rauen, mit Pohutukawabäumen bewachsenen Steinküste entlang. Abgrenzungen zum Abgrund hin haben die hier auch noch nicht erfunden und teilweise fährt man auch nur noch  über Schotter, aber gut, letztendlich sind wir wohlbehalten in Coromandel angekommen. Dort haben wir zwei Nächte bei einer sehr coolen Familie geschlafen, die uns netterweise ihr Wohnmobil als Schlafplatz zur Verfügung gestellt hatten. Tagsüber haben wir versucht an die Nordspitze Coromandels zu gelangen, was sich als ziemlich schwer gestaltet, denn da oben wohnt keiner mehr und es gibt kaum Farmen geschweige denn Holidays Parks oder so etwas. Deswegen fährt kaum jemadn dorthin, aber manchmal hilft einfach nur Zufall und den hatten wir glücklicherweise an diesem Tag, denn zuerst hat uns ein Maori mit nach Colville genommen ( und uns gleichzeitig mehrere Gruselgeschichten seines Stammes erzählt ) und danach ein Franzose mit zur Stoney Bay. Diese Bay liegt völlig einsam fast an der Nordspitze Coromandels ohne jeliche Zivilisation umher und sieht einfach nur atemberaubend schön aus. Selbst der Weg dorthin ist fantastisch, denn man fährt mehrere Stunden durch völlig naturbelassenen Urwald und Hügel mit Nebelwäldern – auf einer Schotterstraße natürlich. Irgendwie kann man das aber weder beschreiben noch fotographieren, denn die Atmosspähre und der Geruch lassen sich nur schwer vermitteln – sorry Leute ;D.
Die Familie, bei der wir in Coromandel Town gewohnt haben, haben uns dann noch einen Beach an der Ostküste empfohlen, der angeblich einer der schönsten Neuseelands sein sollte – davon wollten wir uns dann ganz gerne selbst überzeugen. Der Strand heißt New Chums Beach und liegt auf dem Weg zwischen Coromandel und Whitianga. Bisher hatten wir vor allem raue Küste, Steinstrände und Regenwald gesehen, deswegen waren wir ziemlich überrascht, als wir plötzlich auf einem riesigen Sandstrand standen, als wir an der Ostküste ankamen. Schon alleine dieser Strand war der Wahnsinn, alleridngs war das erst der Ausgangspunkt zum New Chums Beach. Um zu dem zu gelangen, gabs einen 30 minütigen Walk am Strand entlang, über Steine und durch ein Wäldchen. Dahinter lag dann der New Chums und naja wie ihr euch sicher denken könnt, verdient dieser es zurecht, als schönster Strand Neuseelands betitelt zu werden. Es war eins sehr langezogener Sandstrand mit fast weißem Sand und schattenspendenden Pohutukawa Bäumen sowie Palmen und türkisblauem Wasser. Nachdem wir dort fast den ganzen Nachmittag verbracht hatten, machten wir uns dann langsam Gedanken, wo wir am Abend schlafen sollten. Glücklicherweise sind wir dann auf Franz getroffen, einen deutschen Bacpacker, der ein bisschen planlos war und den wir ‚überreden‘ konnten nach Whitianga zu fahren und am nächsten Morgen weiter nach Hahei. Hahei ist der typische Touristenort Coromandels, denn hier liegen die bekanntesten Attraktionen der Halbinsel, nämlich der Hotwater Beach und die Cathedral Cove. Am Hotwater Beach gibt es, wie der Name schon vermuten lässt, heißes Wasser und warmen Sand aufgrund der unterirdischen Vulkane in dieser Region. Wenn man ein bisschen im Sand gräbt, kann man dort sein eigenes, wohltuendes Thermalbad haben. Allerdings funktioniert der ganze Spaß auch nur bei Ebbe, denn ansonsten liegen die Quellen Unterwasser. Für mich spannender als der Hotwater Beach war dann noch die Cathedral Cove, zu welcher ein netter Wanderweg führt. Cathedral Cove wird wahrscheinlich allen Narnia Filmfans was sagen, aber auch alle die die Filme nicht gesehen haben ( wie ich :D) würde der Platz gefallen, denn die Felsformationen die eine sozusagen ‚natürliche Kathedrale‘ formen, sehen schon ganz nett aus. Den Abend haben wir dann am Hahei Beach verbracht. Hahei Beach, Waihi Beach und allen anderen Beaches an der Küste entlang sind allesamt weiße Sandstrände und sehen sehr nach Urlaub und Badespaß aus, aber es sind kaum Leute im Wasser.Aus zwei Gründen : 1. Man badet direkt im Ozean, in dem es ziemlich gefährliche Strömungen gibt und 2. Das Wasser ist arschkalt :D. Trotzdem sieht jede Bay aus, als wäre man im direkt Paradies. Ach Apropos Paradies, die gestern war auch irgendwie paradiesisch :D Wir sind irgendwie nach  Waihi Beach zu einem älteren, unheimlich freundliche, älteren Mann namens Patrick gekommen, der uns neben einem Bett noch sage und schreibe 4 mal zum Essen in verschiedene, richtig schöne Resurants eingeladen hat. Das war ehrlich gesagt schon fast ein bisschen gruselig, aber ich glaube er war einfach froh über gesprächige Gesellschaft :D.
Mittlerweile haben wir  Coromandel auch wieder verlassen, nachdem wir noch in Paeroa, der Geburtsstadt von L&P ( ‚Lime and Paeroa‘) waren. Das ist Neuseelands Nationalsoftdrink und glaube auch bei uns in Deutschland recht bekannt und beliebt. Ja und momentan chillen wir in Tauranga, einer relativ großen Stadt in der Bay of Plenty, ebenfalls noch an der Ostküste. Ein weiterer  Bericht erfolgt sicher bald, denn ist man erstmal auf Reisen passiert so viel, dass man gar nicht alles festhalten kann.

Bye bye! 
Mangrovenweg in Thames
Colville - irgendwo im nirgendwo :D

Norden Coromandel
Stoney Bay
Stoney bay
nochmal Norden Coromandels
Te Rerenga
Wald zum New Chums Beach
New Chums Beach
New Chums
und nochmal, weils so schön war
Pohutukawa-weihnachtsbaum
Hotwater Beach
free camping in Kaiaua
Kaiaua Steinstrand
Cathedral Cove
Cathedral Cove
andere Bay in hahei
für alle die L&P nicht kennen - so siehts aus
Waihi Beach
nochmal Cathedral Cove
coole Schneckenhäuser




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