23.02.2016

Endlich mal wieder Berge!


Damit ihr euch nicht wundert, ein paar Bilder vom letzten Blogeintrag gehören eigentlich zu der ersten Wanderung, die ich erst in dem Post hier beschreibe. Sorry,hatte das ein bisschen durcheinander gehauen :)

Nachdem wir zusammen die ganze Nordküste abgefahren sind, hatte ich erst enmal genug von Strand und Meer und brauchte ein wenig Abwechslung. Zum Glück bin ich in Neuseeland, denn hier kannst du jede Art von Landschaft innerhalb weniger Stunden Autofahrt haben. so beschlossen wir noch eine gemeinsame Tageswanderung  am Lake Rotoitit im Nelson Lakes Nationalpark zu machen, bevor sich unsere Wege vorerst trennten. Vielleicht schreibt sie ja auch irgendwann mal einen Blogeintrag und erzählt was sie so treibt :-P.Die Wanderung ging hoch auf den Mt. Robert, der direkt neben den Nelson Lakes steht und von dem man, wenn schönes Wetter ist, eine klasse Aussicht hat. Leider hatten wir an dem Tag kein schönes Wetter, aber  man kann ja auch nicht immer Glück haben. Ab und zu gab es trotzdem ganz gute Ausblicke. Das Wetter besserte sich am nächsten Tag auch nicht wirklich, aber ich brach trotzdem auf, zu einer mehrtägigen Wanderung tief ins Herz des Nationalparks. Rucksack gepackt, Essen verstaut, Regencape raus – und auf gings! Der Wanderweg führte lange Zeit durch eintönigen Wald am See entlang und mündete letztendlich  in einem großen Sumpffeld durch das man sich seinen eigenen Weg bahnen musste und nur anhand der Berge eine grobe Orientierung hatte, wo der Weg weiterging. Mit Wegmarkierungen tun sich die Neuseeländer ein bisschen schwer. Teilweise verrraten nur kleinen ‚Steinmännchen‘  aller paar Kilometer mal, ob man sich noch auf dem richtigen Weg befindet. ( Obwohl das Wort ‚Weg‘ auch schon eine optimistische Bezeichnung für das Trampelpfädchen ist ;D ) und natürlich kann es auch passieren, dass man urplötzlich vor einem größeren Fluss steht, der Weg auf der anderen Seite weiterführt und ein kleines Hinweisschild frech darauf hinweist, dass es leider keine Brücke gibt. Aber irgendwann hat man sich an permanent nasse Schuhe und der Suche nach dem richtigen Weg gewöhnt und dann kann man auch die Ausblicke auf die herrliche Natur genießen! Die Wanderung führte stetig bergauf durch den Wald zwischen zwei großen Gebirgsketten entlang, bevor  ich am dritten Tag den Travers Sattel auf gut 2000 m überqueren musste. Das klingt zwar machbar, aber wenn man bedenkt, dass man auf dem Rücken einen riesen Rucksack mit dem Essen für 6 Tage sowie Sachen  und Schlafsack und und und mit hat, dann wird das um einiges anstrengender. Aber letztendlich war der Ausblick – wie so oft – 10 mal den Weg und die Anstregnung wert  und tatsächlich lugte dann auch die Sonne hinter den Wolken hervor. Das war das erste große Highlight der Wanderung. Das zweite erreichte ich an diesem Tag auch noch. Eigentlich gehört es gar nicht zur ursprünglichen Wanderung dazu, sondern ist nur ein sitetrack, aber hey, was machen schon 16 extra Kilometer aus, wenn man dafür den Blue Lake sehen kann. Dieser ist, wie man munkelt, das klarste, natürliche Gewässer der Welt. Demzufolge auch logisch, dass man c.a. 45 km ins Land hinein wandern muss, um ihn bewundern zu können. Tatsächlich ist er bloß 7m tief, aber theoretisch könnte man 80 m (!!) tief gucken – kann man sich gar nicht vorstellen. Sobald die Sonne auf dne Lake scheint, leuchtet er grün und blau durch die Wasserpflanzen und die Spiegelung der Bäume und bietet somit allemal einen lohnenden  Umweg! Die restlichen 2 Tage war ich hauptsächlich damit beschäftigt den ganzen Weg auf der anderen Seite der Gebirgskette zurück zu laufen und das größtenteils durch langweiligen Buchenwald, aber das Schöne war, dass man abends in den Hütten immer wieder coole Menschen gteroffen hat, sich mit ihnen unterhalten konnte, Karten spielen, Essen kochen und  zusammen weiterlaufen konnte, so dass ich, obwohl ich alleine losgelaufen bin, kaum  Langeweile hatte. Und was noch viel besser ist : ich hab in den 5 Tagen keinen einzigen duetschsprachigen getroffen  ;D.

Nach der großen Tour brauchte ich einen Tag Entspannung und blieb in einem Hostel in St. Arnaud. Hier lernte ich Anna und Katha kennen, ebenfalls keine Deutschen, sondern Dänen, die den TA laufen ( völlig verrückte Menschen, die vom cape Reinga nach Bluff laufen – könnt euch das ja mal auf eine rKarte anschauen ) . jedenfalls hatten wir eine Menge Spaß zusammen und  entschieden uns einfach noch ein bisschen länger in St. Arnaud zu bleiben, auf der Sonnenterasse zu liegen, entspannen und da St. Arnaud ein kleines Kaff ist, auch 2 h weit zum Einkaufen zu trampen. Gesagt getan, doch irgendwann mussten sie weiterlaufen und ich wollte auch den Millionen Sandflies entkommen. Es kostete einiges an Durchhaltevermögen aus St. Arnaud heraus zu trampen, da hier nicht viel Verkehr ist, doch letzendlich schaffte ich es mit 3 Auto’s nach Murchison zu kommen. Witzigerweise traf ich dort dann Hannah, eine Schwedin, die nach Westport wollt eund so gesellte ich mich einfach dazu und wir trampten zusammen nach Westport. Auf dem Weg nahm uns  Cheryl mit. Sie ist Neuseeländerin und wohnt eigentlich in Christchurch, ist aber in Westport aufgewachsen. Deshalb kannte sie sich hier aus und nahm uns auf eine kleine Stadtrundfahrt zu den Highlights Westports mit. So sah ich noch wunderschöne Strände, eine Robbenkolonie  sowie einen unglaublichen Sonnenuntergang. Ich durfte die Nacht im Vorgarten von ihrem Vater zelten und am nächsten Tag fuhr sie mich sogar noch nach Punakaiki – hier gibt es echt so freundliche Menschen! Punakaiki ist bekannt für seine Pancake Rocks und Blowholes, aber auch ohne diesen Tourimagneten wäre Punakaiki definititv einen Stop wert, denn die Strände sind wahnsinnig schön ( auch wenn es keine weißen Traumstrände sind, sondern eher raue Stränd emit großen Wellen), es gibte viele Nikolai Palmen  und generell ist das Klima irgendwie tropisch dort. Am Nachmittag hab ich mir dann die Pancake Rock angeschaut (Wenn ihr euch die Bilder angucckt, dann werdet ihr verstehen warum sie so heißen ;)) und nocheinmal einen Sonnenuntergang. Das macht sich super an der Westküste :D. Da die Campingplätze in der Region allerdings sehr teuer sind und ich Punakaiki schon mehrfach abgelaufen bin, entschied ich mich dazu am nächsten Tag weiter in Richtung Greymouth zu fahren. Dahin nahm ich Elmar mit. Der erste Deutsche seit vielen Tagen. Elmar hatte keinen genauen Plan wo er hin will und das sind immer die Besten, denn denen kannst du einfach erzählen wo du hinwillst und sie fahren dich hin, weil sie glauben, dass es da ganz schön sein könnte. So sahen wir an dem Tag noch Hokitikia und fuhren noch weiter die (übrigens atemberaubende) Küste runter und schliefen auf einem Campingplatz nahe dem Fox  Gletscher. Diese region will ich mir allerdings für später ‚aufheben‘ und wollte stattdessen lieber nach Christchurch ( OMG das liegt doch wo ganz anders ! – ja genau, aber Transport kostet mich ja nix :P ). Deshalb gings für mich zurück zur Kumara Junction und quer durch das Innenland und die Southern Alps zur Arthurs Pass Village. Über dieses kleine Dörfchen mitten in den Bergen hatte ich schon einiges gelesen und dachte es wäre ein ganz netter Ort für weitere Wanderungen. So kletterte ich zum Beispiel auf den Avalanche Peak hoch ( danke an dieser Stelle für den Tip, Tom ! ;D ) und hatte von der Spitze unglaubliche 360 Grad Panoramablicke über die Southern Alps, guckte mir riesige Wasserfälle an und plante eine 3 Tages Tour tief in die Berge hinein. Die lief zwar,  nachdem ich mich am Spätnachmittag völlig verirrt hatte und mein Handy irgendwo im Hochgebirge verloren hatte, etwas anders als geplant, aber ich hatte trotzdem wunderschöne, alpine Landschaft um mich  herum und zwei ‚Klischee Abende‘ am Lagerfeuer in den Bergen unter Milliarden Sternen. Es ist tatsächlich unglaublich wie der Himmel nachts aussieht, wenn es nicht bewölkt ist, zumal ich mich mitten im Gebirge befand und keine Lichtquelle weit und breit zu sehen ist. Leider reichen die Fähigkeiten meiner Kamera ( und von mir selber ) nicht dazu aus, den Nachthimmel mal photographisch  festzuhalten
. Okay das wars erstmal vom anderen Ende der Welt. Ich hoffe ich hab euch nicht zu sehr gelangweilt, habt alle einen schönen Tag und bis bald!

Westport - Westcoast
Punakaiki Beach
Pancakes gefällig?
Hokitikia
Athurs Pass


Z
Kea Papageien im Hochgebirge - waum nicht? ;)


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